so lange haben wir gewartet, jetzt sind sie endlich da: unsere zwillinge sind auf der welt & stellen sie auf den kopf.
seit heute genau vier wochen schon sind sie da, unsere hoppy zwins! wir staunen seitdem jeden tag über die beiden & sind so froh, wie gut alles gegangen ist. denn wir haben – trotz vieler ängste – zwei pumperlgsunde butzis. sie sind bei 37+5 auf die welt gekommen, also viel viel weiter als ich jemals erhofft & erträumt habe. wir kneifen uns mehrmals, was für ein glück wir haben. kann man es jemals begreifen?
die zwei kleinen löwen kamen am 21.8.2018 mit einem geplanten kaiserschnitt auf die welt.
geplant war er, weil die beiden in querlage & beckenendlage nahezu die gesamte schwangerschaft verbracht haben. das sagt sich leicht, aber die spontane geburt wäre schon mein wunschtraum gewesen. es ist lustig, aber die neun monate vorbereitungszeit machen eine auch kräftig & motiviert. anfangs hätte ich über diesen wunsch nur gelacht, am ende war ich dann doch traurig, dass es nicht klappen würde. aber es kam, wie es eben kam & das hat perfekt gepasst.
die geburt der zwillinge
um 6:30 uhr rücken wir in die klinik ein & nachdem wir auf die wartebank verfrachtet wurden, geht es dann auf einmal doch ganz schnell. „das op team wartet schon!“, rufen die aufgeregten hebammen & im laufschritt geht es – noch nicht mal fertig umgezogen – in den kreißsaal. der in wahrheit kein fescher kreißsaal wie bei spontanen geburten („unsere kreißsäle haben alle themen, feuer, wasser, erde luft! nehmen sie sich eine duftkerze mit & cds, wir sind für alles hier ausgerüstet!“), sondern ein unromantischer überwachungsraum mit einer einzigen deko ist: einer megariesigen laut tickenden bahnhofsuhr. more pressure, please?
protipp: trotz der hektik nicht auf die snack-tasche vergessen, auch wenn man unterwegs ist zum kaiserschnitt. da gibt’s auch wartezeiten, die man sich vertreiben muss!
die hebamme ist ziemlich resch (& vor allem gestresst), läßt das ein wenig an uns aus – vor allem an dem zukünftigen papa, der so wie ich nicht mal ein schluckerl wasser geschweige denn ein frühstück an diesem morgen hatte.
nach vielem hin & her müssen wir dann nämlich doch zwei stunden da unten in diesem lachsfarbenen furchtbaren raum warten, bevor es endlich los geht. währenddessen beginnen bei mir tatsächlich auch wehen – also entweder wäre es an diesem tag sowieso soweit oder die aufregung steigt einfach bei mir.
um 9 werde ich dann in den op saal geschoben. bis zum dem zeitpunkt war ich wirklich entspannt, überhaupt nicht ängstlich. viele haben gefragt, ob ich aufgeregt sei oder nervös? aber ich glaube, da ich schon einige operationen in meinem leben hatte, machte mich der op saal nicht ganz so nervös. es steigt nur exponentiell die aufregung, je näher der zeitpunkt kommt! „jetzt ist der bauch bald weg, jetzt habe ich sie bald im arm!“ sind meine gedanken auf dem weg in den saal.
der kreuzstich (PDA) ist weit weniger schlimm als befürchtet. es geht so schnell, das OP team lenkt mich so ab & betreut mich so herzlich, dass ich den stich wirklich (& das sag ich nicht einfach so) kaum mitbekomme. ich bin nur überrascht, wie schnell die betäubung in den beinen wirkt! und wie verrückt das ist, die eigenen beine auf einmal nicht mehr spüren oder gar bewegen zu können!
sobald ich angeschnallt bin, darf der kerl in den OP saal – ich kann ihn nur gar nicht sehen, weil ich mit beiden armen fixiert bin & ganz gerade liege, den kopf kann ich nicht bewegen. aber hören kann ich ihn! vorrangig beim flachsen mit meinem arzt (dessen vater mich vor 34 jahren auf die welt gebracht hat): sie vereinbaren während des kaiserschnitts, dass unsere enkelkinder dann von seinen kindern geholt werden sollen. :D
nach „wir beginnen jetzt!“ dauert es gefühlte 5 minuten bis wir den ersten schrei hören. ich frage: „ist das unseres?“ weil es so unwirklich für mich ist, auf einmal ein geräusch zu hören & keinen tritt zu spüren. ich weiß bis heute auch nicht, welches es sonst hätte sein sollen? :D :D :D
die anästhesistin, die uns jeden schritt erklärt & direkt hinter mir sitzt, sagt: „schauen sie über die linke schulter!“ & schon wird unser erstes baby an uns vorbei getragen. eine minute später (die wahrscheinlich wichtigste minute in ihrem zukünftigen leben!) das gleiche noch mal: ein schrei hinter der abdeckung, ein erster blick über der linken schulter. nach dem ersten check, kommen beide auf meine mit einer wärmedecke vorgeheizte brust – was für ein überwältigendes gefühl! ich muss vor freude & erleichterung so weinen!
der frisch gebackene papa übernimmt nach der ersten kuschelrunde das ruder & geht mit der hebamme zur U1 während ich versorgt werde. rund 1 stunde nach beginn der OP, bin ich wieder zurück im unromantischen überwachungsraum. die beiden eingewickelt in rote handtücher, sofort wieder auf meiner brust. rund drei stunden „bonden“ wir, bis ich bereit gemacht werde für das zimmer oben.
den restlichen tag verbringen wir mit schauen. hören. fühlen. wir erkennen sie sofort auseinander, am ton & am gesicht. schon nach drei stunden frage ich mich, wie die jemals in meinen bauch (den ich übrigens ein wenig vermisse, wer hätte es gedacht!) gepasst haben?
der kerl ist von sekunde 1 an der superdad. keine berührungsängste, er schupft den laden am ersten tag komplett alleine, weil ich noch mit katheter im bett liege. ich weiß schon jetzt: alles richtig gemacht! <3
wir sind jetzt seit drei wochen zuhause & schön langsam grooven wir uns ein. die erste woche war die familie aus dem schwiegerländle zum helfen da & hätte die beiden fast mit nach vorarlberg genommen, so schwer war der abschied.
der kerl ist seit letztem montag wieder arbeiten & ich bespaße die zwei kleinis allein zuhause. die kuschelzeiten mit dem stolzen papa fehlen sehr (vor allem ihm) & ich kann’s verstehen. wenn ich nicht bei ihnen bin, schaue ich mir fotos an oder die starre auf’s babyphone obwohl ich mich ein zimmer nebenan befinde. :D
zum glück bin ich aber die 8 stunden, während der kerl in der arbeit ist, nicht komplett allein. meine mama ist beinahe jeden tag bei mir, um mir mit den beiden & vor allem mit dem haushalt zu helfen. eine wirklich wichtige stütze! mein papa kümmert sich um die spaziergänge mit uns (ich darf den kinderwagen noch nicht selber heben) & geht mit uns mittagessen. meine schwester erledigt ohne mit der wimper zu zucken viele blöde botendienste & einkäufe. family business, eine stütze die wir wirklich brauchen & auf die wir so gehofft haben. <4
i’ve got the baby blues… uhuhuuuu!
denn eines sage ich euch: es ist tough. und es gab viele, viele krokodilstränen bei mir in den ersten zwei wochen. im krankenhaus stand ich beinahe täglich heulend unter der dusche. alles war (& ist) so überwältigend & viel, man kommt irgendwie gar nicht nach mit dem begreifen. eigentlich hätte ich gerne ruhe, ruhe, ruhe. aber im krankenhaus ist einfach ständig etwas los. visite, frühstück, putztrupp 1, physio, putztrupp 2, stillberatung, putztrupp 3, babykontrolle, kinderarzt… man kommt keine 30 minuten dazu mal luft zu holen. nach dem ersten tag streiche ich alle besuche bis auf meine mama. auf einmal werde ich wieder zum mamamädchen, aber ich kann mir niemand anderen bei mir vorstellen außer sie & den kerl. es ist mir einfach alles zu viel.
in der nacht kümmere ich mich alleine um die beiden ab dem 3. tag post-op. alles tut weh, aber es geht. niemals hätte ich geglaubt, dass ich je wieder drei meter gehen kann. aber es bilden sich die löwenmama-kräfte mit denen alles möglich ist, egal wie erschöpft man ist oder wie weh man hat. stillen klappt aber gar nicht. sie kapieren es nicht & ich habe nur tropfenweise was anzubieten. die brustentzündung ist einige male kurz vor knapp & irgendwann war ich dann am ende meiner kräfte. man liest ja über den baby blues, aber recht dran geglaubt habe ich nicht. aus dem nichts kommen die tränen, so geweint habe ich wahrscheinlich noch nie in meinem leben. oft kann ich gar nicht sagen, warum. mal vor freude, mal vor erschöpfung. mittlerweile bin ich aber schon eine zeitlang tränenfrei & werde von tag zu tag stärker, selbstbewusster, gechillter & auch glücklicher.
geholfen hat mir dabei auch unsere hebamme. endlich nur mehr eine meinung & nicht 7 verschiedene von 6 leuten zu verschiedenen tageszeiten in der klinik. der kerl & ich sind beide ganz, ganz glückselig wenn sie auf besuch war. wir fühlen uns bestärkt, unterstützt & auch verstanden von ihr.
ich bin wirklich froh über die betreuung zuhause, denn auch wenn wir beide schon ein paar neugeborene im arm hatten: so richtige experten sind wir natürlich nicht. jeder schiefe pups wird beäugt & diskutiert, jeder seufzer analysiert, jeder neugeborenen-pickel genau unter die lupe genommen. es ist alles so neu!
wir sind jetzt also zu viert! eine tolle zahl, die beste überhaupt! auf einmal wird aus einem paar eine familie. noch sind wir eine ziemlich müde familie, aber das wird ja hoffentlich irgendwann besser (sagt jetzt bitte nix falsches! :D). eine ziemlich müde, offizielle familie – denn den standesamt marathon mit 20 unterschriften zur anerkennung der vaterschaft pipapo haben wir schon geschafft. :)
hallo welt, wir vier sind bereit für die großen abenteuer da draußen!
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