In der Früh noch wenig los am Campingplatz. Viele haben die ganze Nacht gefeiert, ein paar machen den Walk of Shame. ;-)
In der Küche wird allerdings schon gekocht, vorbereitet und gefrühstückt. Chinesen und Japaner machen ganze Bentoboxen für den Tag, deutsche Mädels brutzeln Pancakes, einsame Wanderer schaufeln sich Oatmeal rein und bleiben am Smartphone mit dem Rest der Welt in Kontakt.
Von Queenstown aus fahren wir Richtung Lake Wanaka über eine Scenic Route. Unser Kaikoura Sky quält sich das Berglein rauf, aber es lohnt sich. Wir haben tolle Ausblicke und vor allem ein Bombenwetter. Kurze Hosen-Wetter!!
In Wanaka parken wir in Massen von Autos „lakeside“ und spazieren dann in das kleine Städtchen. Die Stadterkundung dauert genau 3 Minuten: Ein Mal die Hauptstraße rauf, ein Mal die Hauptstraße runter. Also machen wir eine Kaffeepause am See. Wir essen Pies (Bacon & Egg, Mince with Cheese) und müssen an den Mortier denken (Hi!).
Beim Zurückkommen die Ernüchterung: WIR HABEN EINEN STRAFZETTEL! Als einzige? Why? „Parked on grass“ steht da auf dem Zettel, der uns $40 kosten wird. Ganz verstehen können wir es nicht, weil rundum wie gesagt ein Haufen anderer Autos parkt und deshalb ärgert es uns umso mehr. Aber was soll man machen, jetzt ist es eh schon passiert! Vielleicht müssen wir pro Roadtrip einfach mal in den sauren Apfel beissen….
Über unsere App haben wir bei der Kaffeejause einen Campingplatz rausgesucht und dorthin fahren wir auch gleich. Der Outlet Holiday Park liegt in einer anderen Bucht des Lake Wanakas etwas abseits. Richtig wild schaut er aus, man parkt an einem Hang in den Bäumen. Es gefällt uns auf Anhieb total gut!
Nach einem Spaziergang am See entscheiden wir doch noch mal weg zufahren und nicht den restlichen Tag am Campingplatz zu bleiben. Wir fahren 10km weiter Richtung Airport zu den „Wanaka Beerworks Brewery“, weil um 14:00 Uhr laut Reiseführer sogar eine Führung beginnen soll. Die Brauerei ist ganz skurril in einem Hangar am Flughafen mit dem „Transport & Toy Museum“ untergebracht, in das wir auch kurz schauen können. Alle möglichen verschiedenen Spielzeuge, von Barbie über Schlümpfe zur Modelleisenbahn, sind in hunderten Ausführungen ausgestellt. Total verrückt!
Es findet tatsächlich eine Führung statt. Wir nehmen mit 3 Chinesinnen teil, wovon eine den anderen beiden alles übersetzt – dadurch dauert auch alles ein wenig länger. Die Chinesin fragt den Bierbrauer richtige Löcher in den Bauch, teils unsinnige Fragen, teilweise wirkt es schon wie Industriespionage! :D Es ist spannend, dass die Brauerei nur von zwei Vollzeit-Braumeistern betrieben wird, insgesamt arbeiten nur sechs Personen hier (wovon aber drei nur im Tastingroom bzw. für Vertrieb zuständig sind). Das heißt auch, sie füllen zu zweit 1800 Liter Bier ab, etikettieren es und verpacken es. Wenn ich dran denke, wie viel Aufwand das schon im Braukeller mit 90 Liter ist, na puh! Auch die Menge ist geringer als vermutet: Wanaka Beerworks beliefern nur lokale Supermärkte und Bars in und rund um Wanaka. Sie setzten voll auf den Community-Aspekt und wollen nicht zu einem Massenprodukt für ganz Neuseeland werden.
Nach einer Verkostung geht es wieder zurück zu unserem Campingplatz. In der Küche bewundern wir wie am Morgen schon die anderen Köstlichkeiten, die von den Campern zubereitet werden. Es wird geschnibbelt, gegrillt, gedünstet und gebraten und es riecht einfach herrlich! Wir haben nur eine Kürbissuppe und Thunfisch-Brote mit Avocado auf unserem Speiseplan. Schmeckt supergut, aber so ein T-Bone Steak vom Grill wär uns auch recht gewesen!
Wir ziehen uns mit einem Weinchen auf unsere Porch (= unsere Klappsessel vor dem Van) zurück und genießen die Aussicht auf den See. Bini würde sagen: „Leute, i sag’s euch ehrlich, des Leben is herrlich!“ <3
Heute gibt es Kinoabend im Kaikoura Sky: Die Boombox von Daniel macht uns nahezu einen Dolby Surround Ton! :D Danach ab in die Heia – wir frieren heute Nacht zum ersten Mal so richtig. Hätten wir uns nach diesem sonnigen Tag gar nicht gedacht. :(