Um 7 klingelt der Wecker und es geht ohne Frühstückskaffee zur Cathedral Cove (Te Whanganui-A-Hei). Einerseits weil wir vom Parkplatzmangel wissen und andererseits weil wir die Ebbe nicht verpassen wollen. Der Parkplatz ist schon gut gefüllt, teilweise mit Freedom Campern (ein paar non-selfcontained, die dürften gar nicht und haben Glück keine $250 Strafe zahlen zu müssen).
Vom Parkplatz aus wandern wir 45 Minuten bergab und bergauf und bergab durch den New Zealand World War I Memorial Forest bis zu den Cathedral Coves. Der Wanderweg wirkt fast amerikanisch: Wirklich alle, ob zwei Haxen, Stock oder Kinderwagen, könn(t)en über den betonierten Weg. Anstrengend ist es aber dennoch!
Unten angekommen sind noch nicht viele da, der Strand ist ganz verlassen und die Wellen rauschen herein. Es schaut ein wenig anders aus als auf den Bildern, die wir kennen, weil durch den Seegang das blaue Wasser nicht ganz so blau ist. Aber die Cathedral Cove und auch die anderen Felsformationen sind so oder so beeindruckend. Auf einmal ist man ziemlich klein, wenn man darüber nachdenkt wie lange es gedauert hat, das so zu formen.
Als wir wieder oben ankommen, ist der Bär los. Es gibt mittlerweile sogar einen Parkwächter und die Plätze sind heiß umkämpft. Wir geben uns ein High Five und belohnen uns mit Kaffee, Pancakes und Muffin im nächstgelegenen Café, dem Hahei Beach Café!
Next Stop: Hahei Beach! Wir haben wieder ziemlich Glück mit dem Parkplatz (wissen wir zu dem Zeitpunkt aber noch nicht) und bekommen auf Anhieb einen am offiziellen Parkplatz. Juhu!
Ich lese am Strand und Daniel tut “Leit schauen”. Dann haue ich mich in die Fluten! Wie gesagt, es gibt hier ziemlich viele und vor allem auch ziemlich hohe Wellen. Eine übersehe ich komplett, ich kann nicht mehr reagieren und schlage in der Welle einen Salto Mortale. Und schlucke dabei ziemlich viel Wasser. Kutz Kutz! Aber nicht nur, dass jetzt sämtliche Nasennebenhöhlen frei sind nach dieser Salzwasserkur, ich bestehe nun auch ausschließlich aus Sand. Daniel nennt diese Gattung das “Sandmauso” und muss mir helfen in einen halbwegs bustauglichen Status zu gelangen. Er holt in Flaschen Wasser von einer Stelle beim Strand und spült mir die Haare und den Körper ab. Unter mir bildet sich eine Sanddüne! Die Haare geben wir irgendwann auf, ich drehe sie zu einem Dutt und brösel daraus wie ein trockenes Butterkeks. Den Rest schaffen wir halbwegs mit der Danieldusche! Halbwegs!
Um der Mittagshitze zu entgehen kehren wir in die Brauerei The Pour House ein. Als Special gibt es heute Fresh Coromandel Mussels in Thai Coconut Sauce, da schlage ich natürlich gleich zu! Daniel trinkt zwei Bierchen während wir einem urlaubenden Braumeister (USA) im Gespräch mit dem lokalen Braumeister zuhören und dann führe ich ihn glückselig in das Hahei Holiday Resort. Dabei passieren wir wieder den Parkplatz vom Strand und sehen, dass mittlerweile überall, auf jeder kleinsten Rasenfläche geparkt wird. Wenn das die Sheriffs vom Lake Wanaka sehen! ;-)
Im Resort bekommen wir einen riesigen Platz gleich hinter der Düne. Der Strandabschnitt ist nur ca. 100m von dem am Morgen entfernt. Wir verbringen den Nachmittag auch wieder genau gleich, nur dass ich dieses Mal top auf die Wellen vorbereitet bin. Sie sind wirklich hoch, mindestens 3m, und ich komme immer mit glücklichem schnellen Herzklopfen am Strand an. Nicht mehr ganz so sandig, weil ich nicht mehr Waschmaschine fahre sondern durchtauche.
Im Resort gibt es Yogaeinheiten beim Strand und nachdem Daniel zu mir sagt “Wer kann schon behaupten in Hahei Yoga gemacht zu haben, am Strand?” buche ich einen Platz für mich. Um 6:30 Uhr … morgens! Whaaat!