Zum Frühstück gibt es mal wieder Eggs and Beans. Wir frühstücken gleich in der Küche und besprechen den Tagesplan. Als erstes mal volltanken! Gestern meinte Daniel, dass die Strecke hierher über die Kaikoura Inland Rd. mit meinem Toyota Yaris schwierig hätte werden können. Mit dem kleinen Tank kann man sich von Kaikoura bis hier her nur von Tankstelle zu Tankstelle hanteln.
Nachdem wir auch noch unsere Essensbunker aufgefüllt haben, schauen wir zur i-Site. Diese Tourismus-Stellen gibt es hier in den meisten Orten oder zentralen Punkten und man bekommt dort Infomaterial, Beratung und kann sogar verschiedene Dinge buchen. Wir wollen wissen, wo wir uns die nächsten Tage niederlassen sollen und bekommen ein paar Tipps für die Stopps.
Wir fahren durch den Abel Tasman Nationalpark durch bis zum nördlichsten Punkt. Am Farewell Spit sind am Tag zuvor 400 Wale gestrandet. Uns ist bis zu dem Zeitpunkt als wir dort ankommen gar nicht klar, dass wir helfen wollen. Aber wir wollen helfen, unbedingt.
Am Eingang zum Strand bekommen wir ein Briefing. Zur Zeit werden eigentlich “tall people with a wetsuit” gesucht, also keine Kriterien die auf mich passen (ich habe weder ABC-Ausrüstung noch Neoprenanzug mit). Circa 100 Wale befinden sich bereits im seichten Wasser und werden durch eine Menschenkette daran gehindert wieder zu stranden. Wir machen uns dennoch auf den Weg zu den Walen, um zu schauen ob wir trotzdem etwas tun können. Als wir die 4km am Strand zu ¾ geschafft haben, kommt uns der Großteil der Helfer entgegen. Die Wale sind im tiefen Wasser!! Der Strand wird gesperrt, um ihn zu “säubern”. 300 tote Wale müssen weggebracht werden. Wir drehen auch um, froh über das hoffentliche happy Ending. Am Parkplatz sieht man Menschen Arm im Arm weinen, eine Helferin muss mit dem Hubschrauber wegen Unterkühlung/Erschöpfung weggebracht werden. So richtig begreifen können wir das alles eigentlich nicht. Aber es ist schön, wie viele Menschen hier mithelfen, zusammenarbeiten und sich so viele Sorgen um diese Tiere machen.
Wir fahren auch weiter Richtung Wharariki Beach. Über einen Gravel Road geht es zum Wharariki Campground, ein sehr simpler Platz auf einer Farm, der richtig schön ist. Mitten zwischen den Campern grasen zwei Pferde! Es könnte echt das Zuhause von Pipi Langstrumpf sein.
Vom Campground gehen wir zu Fuß den Wharariki Beach Track zu den Archway Islands. Hinter den hügeligen grasgrünen Weideland mit Schafen verbirgt sich tatsächlich ein enorm breiter, wunderschöner Sandstrand! In den Reiseführern steht, dass es die “most spectacular coastline” ist. Es ist tatsächlich unglaublich dort!
In den “Rockpools”, wo sich das Wasser aufwärmt, spielen ein paar kleine Baby Seals. Während die Mama am Strand in der Sonne “brönzt”, sausen die kleinen durch das Wasser und machen sich gegenseitig den Platz auf den Felsen (von denen es eigentlich mehr als genug gibt) streitig. <3
Ich traue mich auch kurz in die Fluten – der DOC warnt vor starken Strömungen und es ist auch ganz schön kalt. Aber einen kleinen und vor allem ersten Schwumm in der Tasmanischen See lasse ich mir nicht nehmen!
Wieder zurück am Campingplatz wollen wir wieder Barbi machen. Ein kanadisches Paar hat die selbe Idee und nach einigen Hick-Hack mit den Gasgrillern, gelingt es uns auch im Teamwork. Wir essen “Chicken Kebab” (Hühnerspieße) mit einer Soja-Honigmarinade und gegrillten Wurzelgemüse. Mördergut! Das findet auch eines der Pferderl, pirscht sich an und schleckt einmal über die (leere) Pfanne. Ich bin so hin- und hergerissen, ob ich fotografieren oder schreien soll, dass ich einfach gar nicht reagiere! :D
Nach dem Abwasch ziehen wir uns mit einem Glaserl Wein zurück in den Van. Es ist wieder ziemlich windig und ungemütlich draußen. Eingemummelt in unserem Kabäuschen entschwinden wir schon weit vor 22 Uhr in den Schlaf.