vor ein paar wochen waren wir bei einem braukurs in der bierzauberei. in der kleinen brauerei in brunn am gebirge haben wir an einem vormittag gelernt, was man alles benötigt & haben den ersten weihnachtsbock des jahres gebraut. man braucht da gar nicht viele zutaten: aus hopfen, malz, wasser & hefe wird bier. das malz wird geschrotet, mit wasser aufgekocht, durchgespült & schließlich wird die flüssigkeit abgeschöpft. das einzige abfallprodukt, das dabei entsteht, ist der ausgelaugte treber. diese körndln muss man aber nicht zwangsläufig wegwerfen! der braumeister gab uns die rückstände des malzes mit nach hause & hat uns empfohlen, doch mal ein brot damit zu backen.
am nächsten tag haben wir also den treber in einen simplen brotteig gemischt & waren ganz erstaunt über diese durchaus leckere abwechslung. ratzeputz war es weg, man musste echt schnell sein um auch noch was abzubekommen. aufpassen muss man nur, dass der treber nicht mehr als ein drittel der masse ausmacht, sonst fällt das brot auseinander. das fertige brot schmeckt malzig, ein bisschen nach honig & wirkt viel leichter als normales vollkornbrot.
leider kann man das ausgekochtes malzschrot natürlich nicht einfach so im supermarkt kaufen, aber dadurch wird das brot auch zu etwas ganz besonderen. ich schwöre, es entstehen schon pläne für eine eigene hobbybrauerei im keller, nur um wieder an frischen treber zu kommen! man kann aber bestimmt auch bei einer brauerei nachfragen, ob man etwas abhaben kann. wir haben den treber übrigens portionsweise eingefroren, das klappt prima & so haben wir länger etwas davon.
das erste brot haben wir wirklich nur mit butter oder auch ohne verspeist, weil es so gut geschmeckt hat. es passt aber auch hervorragend zu einer kürbiscremesuppe & natürlich zu einer „gscheit’n brettljausn“. dazu ein schluck bier & schon ist der tag gerettet. versprochen!
aber jetzt zum rezept: treberbrot á la zwergenprinzessin
01 treber, mehl, hefe, wasser & butter kräftig durchkneten, dann zudecken & warm stellen.alle zutaten außer dem salz vermengen & kräftig durchkneten. teig zu einer kugel formen & mit einem geschirrtuch zugedeckt an einem warmen sowie zugfreien ort gehen lassen.
02 nach ca. einer stunde sollte sich der teig verdoppelt haben. nun das salz auf einer bemehlten arbeitsfläche kräftig unterkneten. den brotteig in eine gefettete kastenform geben oder zu laiben formen & nochmals ca. 10 bis 15 minuten gehen lassen.
03 den backofen auf 220 °C vorheizen. das treberbrot im ofen auf der mittleren schiene 50 – 60 minuten backen. wenn man das brot 10 minuten vor ende der garzeit aus der form nimmt & ohne form weiterbackt, erhält es eine schöne kruste.
tipp: statt dem wasser kann man auch frisches bier verwenden! wer mag, kann auch noch nüsse, schinken oder getrocknete tomaten in den teig mischen. wir verwerten so oft reste aus dem kühlschrank.
zorra vom kochtopf ruft bereits zum 8. mal am world bread day dazu auf, brot zu backen & darüber zu bloggen. die idee des world bread day ist, das tägliche brot zu ehren & dankbar zu sein, dass wir ausreichend zu essen haben. denn dieses glück haben ja leider nicht alle auf dieser welt. ich bin heuer zum ersten mal dabei & schmücke mich dabei mit fremden federn: der kerl ist der eigentliche brotbäcker bei uns im haus & kreiiert immer wieder neue varianten. dafür bin ich sehr dankbar!
Pinkback: Vom Brauen & Backen / To brew and to bake | Page 115