hier meldet sich noch mal gastprinzessin anna zu wort.
die beginner haben recht wenn sie rappen, dass das leben südlich von der elbe nicht dasselbe ist. ein grund dafür: es gibt keine franzbrötchen!
schon seit ich das erste mal in hamburg war, liebe ich dieses zimtige, süße gebäck und war jedes mal zutiefst traurig, wenn ich die hansestadt verließ und mir klar wurde, dass ich auf unbestimmte zeit auf die köstlichkeit würde verzichten müssen. während des letzten halben jahres, welches ich in hamburg verbracht habe, konnte ich nun alle variationen ausprobieren. mit kürbiskernen, mit schokolade, mit streuseln und so weiter. eines lecker als das andere! seit ein paar wochen befinde ich mich nun wieder südlich der elbe und hatte einen plan: wenn die örtlichen bäcker das franzbrötchen nicht zu dir bringt, holst du dir es eben selbst auf den teller!
es ist nicht ganz einfach, ich habe mich an dieses rezept gehalten und war für die bildliche unterstützung sehr dankbar. aber stop! nicht wegklicken! ein paar anmerkungen habe ich noch.
ich habe – weil es mir so viel erschien – weniger kalte butter im ausgerollten teig und viel weniger von der zimtzucker-mischung verwendet. die franzbrötchen waren dadurch nicht so „matschig/pappig“, sondern fester. man kann es auf dem foto erkennen. sie kamen jedenfalls bei allen testessern sehr gut an. seeeehr gut. ich liebe die konsistenz der original-franzbrötchen, das macht sie aus, aber auch meine trockenere variante hat mir sehr gut gefallen.
teig: 500 g mehl, 1 paket frische hefe (42 g), 70 g butter (weich), 70 g zucker, salz, 1 tl abgeriebene zitronenschale (unbehandelt), 1/4 l milch
füllung: 200 g butter (gekühlt), 200 g zucker, mit 2 tl zimt gemischt
mehl zum bearbeiten
01 mehl in eine schüssel geben, in die mitte eine mulde drücken und die hefe hineinkrümeln. weiche butter, zucker, 1 prise salz und zitronenschale auf dem mehlrand verteilen. milch erwärmen und über die hefe gießen. die hefe muss lauwarm sein, sonst geht der teig nicht auf. alle zutaten von der mitte aus mit einem handrührer verkneten und so lange durcharbeiten, bis sich der teig vom schlüsselrand löst. mit mehl bestäuben und zugedeckt an einem warmen ort 15-20 minuten gehen lassen.
02 den teig auf einer bemehlten arbeitsfläche zu einem rechteck von 30 x 25 cm ausrollen. die kalte butter in dünne scheiben schneiden und eine teighälfte damit belegen. die andere teighälfte darüberschlagen, die kanten zusammendrücken und unter das teigstück schieben.
03 das teigstück zu einem rechteck von 50 x 30 cm ausrollen. von der schmalseite her ein drittel zur mitte hin einschlagen und das letzte drittel darüberklappen, so dass drei teigschichten übereinanderliegen. 15 minuten kühl stellen. und das ist ganz wichtig, weil euch sonst die butter beim nächsten ausrollen durch die teigschichten suppt.
04 teigstück zu einem rechteck von 80 x 40 cm ausrollen, mit etwas wasser bestreichen und mit dem zimtzucker bestreuen. das teigstück von der längsseite her zu einer ca. 6 cm breiten abgeflachten rolle aufrollen und in ca. 4 cm breite stücke schneiden (nahtstelle).
05 mit einem stiel die stücke in der mitte parallel zu den schnittflächen kräftig (!) eindrücken. brötchen im abstand von 4-5 cm auf zwei mit backpapier ausgelegte backbleche setzen, zudecken und 15-20 minuten gehen lassen. zuerst die brötchen auf dem ersten, dann die auf dem zweiten blech im vorgeheizten backofen auf dem 2. rost von unten 20-25 minuten bei 200 grad backen (gas 3, umluft 15 Minuten bei 180 Grad).
viel erfolg und traut euch ruhig mit der butter- und zimtzucker-menge zu experimentieren!
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